(ar) Gegen eine starke, vor allem aus Altjahrgängen bestehende, Mannschaft aus Rheine standen die Vorzeichen nicht gut, ging doch das Hinspiel der U12/3 in Münster mit 27:85 verloren. Dazu kam, dass die Stadt Rheine trotz aller Bemühungen des TV Jahn Rheine es bisher nicht für nötig befunden hat, den internationalen und DBB-Regelwerken entsprechende, absenkbare Körbe zu installieren, also auf die 3,05 m hohen Körbe gespielt werden musste.

Getreu dem bestimmt nicht mehr politisch korrekten Motto „10 kleine Negerlein“ hagelte es zusätzlich zu den beiden Trainerinnern auch bei den Spielerinnen eine Absage nach der anderen, die letzte, weil weder ein Passphoto noch ein Lichtbildausweis gefunden werden konnte. So traten denn unter der Führung von Ersatz-Coach Arne Reuter sieben Mädchen zum Spiel an, von denen lediglich eine zum älteren Jahrgang gehört.

Unter diesen Vorzeichen sahen sich die vier Starterinnen gleich mit einem „Riesenproblem“ konfrontiert: Die Nummer 13 der Gegner war noch einmal fast einen Kopf größer als Charlotte, die längste Spielerin auf dem Feld. Trotz bissiger Gegenwehr konnte Charlotte seine vier Körbe nicht verhindern, während vorne der Korb noch etwas zu hoch hing und nur Jule und Emily jeweils einmal punkten konnten. Im zweiten Achtel lief es dann besser, nicht zuletzt durch einen Dreier von Emily und vier Punkte der quirligen Sophie, die aufgrund ihrer geringen Körpergröße zunächst vom Gegner völlig unterschätzt wurde, mit den hohen Körben aber erstaunlich wenig Probleme hatte. Am Ende des Achtels hatten die UBC-Mädels sogar einen Punkt zum 16:13 aufgeholt.

Doch im dritten Achtel kam es zu einem kleinen Einbruch, zwar ließ die Defense wieder nur vier Körbe zu, aber nach vorne lief gar nichts, während das vierte Achtel wieder ausgeglichener gestaltet werden konnte. Halbzeitstand 30:17. Der Coach der Gegner, Danny Räkers, ließ es sich dann auch nicht nehmen, herüberzukommen und dem Team ob der stark verbesserten Leistung seinen Respekt zu zollen.

Die zweite Halbzeit folgte einem ähnlichen Muster: Die Verteidung der Münsteranerinnen funktionierte, Emily, Jule und Liv packten beherzt zu. In der Offensive gab es doch immer ein wenig zu viele Ballverluste, die zu leichten Körben der Gegner führten. So bauten die Rheinenser langsam aber stetig ihren Vorsprung aus. Ein Aufbäumen im letzten Achtel blieb denn aus, zu viel Kraft hatte das Spiel gekostet und lediglich Sophie konnte zwei weitere ihrer insgesamt vier getroffenen Freiwürfe verwandeln. Der Endstand von 65:37 war jedoch ein großer Achtungserfolg: Im Vergleich zum Hinspiel eine Verbesserung um 30 Punkte.

„Das war tatsächlich das beste Spiel, das ich bisher von diesem Team gesehen habe,“ bestätigte nach dem Spiel Coach Arne Reuter, „die Mädchen haben sich durch die Bank verbessert.“

„Auch wenn Sophie als mit Abstand Kleinste auf dem Feld durch ihre vielen erfolgreichen Aktionen besonders aufgefallen ist, darf man nicht vergessen, dass auch Greta mit einem guten mannschaftsdienlichen Allround-Spiel und Charlotte mit ihrer Arbeit unter dem Korb viel zum Erfolg beitragen haben. Emily mit ihrer beherzten Verteidigung hat bei zahlreichen Ballgewinnen nur zwei Fouls gemacht – das war super. Und so könnte ich noch alle anderen aufzählen. Leider werden auf dieser Ebene ja nur die Punkte gezählt. Mir hat es auf jeden Fall sehr viel Freude bereitet, das Team zu coachen.“

Zum nächsten Spiel empfängt die U12/3 am 20.3. im Pascal-Gymnasium den TV Ibbenbüren 2.

Es spielten: Sophie (12 Punkte), Jule (9), Charlotte, Greta (3), Liv (2), Haldis (2), Emily (9)